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Historischer Ausflug nach Wuppertal

An einem sonnigen Herbsttag, den 16.09.2017 fuhren wir durch einige historische Sehenswürdigkeiten von Nordrhein-Westfalen. Unser Ziel war das deutsche Klingenmuseum und das Schloss „Burg“ an der Wupper in Solingen. Alle konnten es kaum erwarten am Hauptbahnhof anzukommen. Meine Reisegefährten und ich waren in Abenteuerstimmung.

Auf diesem Bild sitzen wir in unserem bequemen Zug, welcher uns nach Wuppertal bringen wird. Während der Fahrt spekulierten wir, was uns im Museum erwarten wird. Eines meiner Wünsche war es, ein Schwert in den Händen zu halten. Ich wollte es schon immer machen, weil ich viele Filme gesehen habe, wo die Schauspieler, welche Ritter und Helden verkörperten, schöne Waffen trugen und perfekt mit denen umgehen konnten. Ich merkte kaum wie die Zeit vergangen ist, als wir endlich in Wuppertal angekommen sind. Dort ausgestiegen, entdeckten wir ein ungewöhnliches Transportmittel. Es sieht aus wie eine Bahn, nur dass sie an einem Balken befestigt ist und dadurch auch „schwebt“.

der Schwebebahn Wuppertal der Schwebebahn Wuppertal Salon Wir alle waren sehr fasziniert von solch einer Konstruktion, da es eine sehr ungewöhnliche Art und Weise für ein Fortbewegungsmittel ist. Ich habe herausgefunden, dass 1880 in Barmen und Elberfeld eine Notwendigkeit bestand ein Zusätzliches Fahrzeug zu entwickeln. Der Kölnische Ingenieur Eugen Langen kam auf die kuriose Idee, ein Verkehrsmittel zu erbauen, welches „schweben“ würde. Am 5 Dezember 1898 fand die erste Probefahrt statt.

Der Salon der Schwebebahn besitzt mehrere Plastikstühle, welche an den Wänden befestigt sind, um im Mittelraum Platz zu verschaffen. Beim Aussteigen spürte man das pendeln der Bahn, welches das Gefühl gab in einer Wiege zu sein.

Der nächste Teil unserer Reise bestand drin, mit einem Oberleitungsbus zu fahren, welcher uns zügig in das „Deutsche Klingenmuseum“ brachte.

Außergewöhnlichen Pflastersteinen Vorerst mussten alle durch mehrere Straßen vorbeispazieren. Ich fühlte mich wie in einer Zeitreise, welche mich zurück in das Mittelalter brachte. Die Gebäude sahen sehr märchenhaft aus. Das eigenartige ist, dass die Häuser trotz ihres Alters immer noch bewohnt werden. Sie sind ein Teil der deutschen Kultur und sollen den Touristen eine Vorstellung geben wie Deutschland früher aussah. Alle Bauwerke stehen unter dem Schutz von unserem Staat und werden als Denkmäler eingesehen. Selbst die Straßen sind von dem Mittelalter erhalten geblieben, mit ihren außergewöhnlichen Pflastersteinen und der Enge.

Nachdem wir einen steilen Berg hochgegangen sind, konnten wir die ganze Stadt erblicken. Der Ausblick war äußerst bewegend, mit seiner natürlichen Schönheit. Man konnte einen großen Wald erkennen, welcher alle möglichen Grüntöne beinhaltete. Es sah so aus als ob, es nicht die Stadt Solingen wäre, sondern ein kleines Mittelalterliches Dorf. Nachdem wir genug Zeit von dem überwältigten Ausblick verbracht hatten, wanderten alle weiter. Vor dem Museum entdeckten wir drei Meter hohes Besteck-Symbol. Es wurde mit verschiedenen Mustern dekoriert.

Auch finde man vor dem Gebäude eine große Schere.


Großer LöffelGroße SchereGroßer Stecker

Beim Betreten des Museums, blieben wir vor einer Rezeption stehen. Von der 1904 anerkannten Fachschule für Stahlwaren-Industrie ist nichts mehr zu erkennen. Da es dort praktisch als auch theoretisch gelehrt wurde, vermute ich, dass es dort meistens schmutzig war. 1929 wurde aus der Schule ein kleines Museum erbaut, welches sich auf die Geschichte der Solinger Schmiede und Stahlware konzentrierte. Erst nach dem zweiten Weltkrieg beschloss man ein echtes Klingenmuseum zu erschaffen, welches sich nicht nur auf die deutschen Fabriken von Klingen eingrenzt, sondern auch auf die welche im Ausland tätig waren. 1954 erkannte man, dass das Gebäude allmählich zu klein wurde, und aus diesem Grund zog das Museum in seinen heutigen Standplatz ein, das ehemalige Augustiner-Chorfrauen-Stift in Gräfrath. Im heutigen Museum kauften wir uns Tickets und im Nebenraum legten wir unsere Jacken und Taschen ab. Wenig später begannen wir das Museum zu erkunden. Es war sehr einprägsam erstellt worden, indem es wie eine große Zeitleiste aufgebaut wurde. Zuerst findet man die ersten Messer aus der Antike. Zum Leid waren die damaligen Vorfahren der Menschen unwissend was Hygiene, das Schmelzen und Formen von Metallen angeht, deshalb benutzten sie stattdessen Steine. Nach mehreren Jahrhunderten später entdeckte die Menschheit Elfenbein und erbaute damit ihre ersten Griffe für Schwerter. Auch fanden wir dort eine Abteilung, welche sich auf die Kultur der Wikinger spezialisierte. Ihre Schwerter waren aus Metall (vermutlich Eisen) und sind sehr schwer, da sie groß und lang waren. Auf manchen dieser Schwerter sind auch Namen der jeweiligen Besitzer eingraviert worden. Dadurch wusste man zum Beispiel, wem das Schwert gehörte und auf welcher Stellung in der Gesellschaft die Person tätig war. Zur damaliger Zeit war es beschränkt verbreitet, auf den Klingen Namen stehen zu haben. Nicht jeder konnte es sich leisten den Rufnamen auf seiner Waffe eingeprägt zu haben.

Weiter im Programm stand die Mittelalterliche Zeit. Dort wusste die Gesellschaft schon, wie man mit den Gegenständen umgehen sollte. Die Menschen europäischer Abstammung schufen daraufhin, Kampfschwerter. Mit denen zogen sie in den Krieg gegen Nachbarländer und Städte. Wer in die Schlachten zog, dort umkam oder lebend davongekommen war, wurde als Ritter anerkannt.

Mit der Zeit wurden dünnere Schwerter erfunden. Aufgrund ihrer Schmucklosigkeit und Schlankheit waren sie meistens verborgen vor Feinden. Das diente dem Vorteil der Besitzer dieser, um jemanden unbemerkt das Leben zu erlöschen.

Da zum Leid im Mittelalter kaum Respekt und Beachtung den Frauen geschenkt wurde, waren sie meist Opfer von irgendwelchem Unheil. Deshalb trugen Frauen meistens ein Messer oder Dolch bei sich versteckt, um sich während eines Angriffs wehren zu können. Im Museum konnte man jede Menge Arten von Dolchen erkunden.

Im 17 Jahrhundert wurde der erste Degen entdeckt. Er diente meist zur Dekoration und nicht als Kampfschwert. Es war mit verschiedenen Schnörkeln am Handgriff verziert, welches das Schwert großartig aussehen ließ. Das unpraktische daran war, dass man es nicht schnell genug rausziehen konnte, weil man den Griff erst finden musste. Dafür wurde der Degen als Fechtinstrument benutzt und bis heute noch kann man den Dolch auch in manchen Fechtvereinen erblicken.

Im Museum erblickten wir auch 2m große Beidhänder Schwerter.

Aus dem Persischen und Asiatischen Reich sind die herrlichen Säbel erfunden worden. Da diese Länder weit entfernt von Europa sind, waren diese Arten von Waffen meist nicht bekannt. Erst später fand man diese. Das war das wichtigste Kampfgerät der Samurai und der persischen Krieger.

Im Museum wurden wir auch auf das Essensbesteck der damaligen Zeiten aufmerksam.

Die Adligen hatten auch ein sehr extravagantes Besteck, welches mit edlen Metallen verziert wurde. In manchen von denen befanden sich sogar kostbare Edelsteine und Elfenbein. Manche von diesen Ausstellungsgegenständen werden sogar als teuerste der Welt geschätzt. Ihre Teller und Tassen sind echte Kunstwerke. Auf dem Geschirr wurde zum Beispiel die verschiedensten Blumen und Gegenstände gemalt worden. Diese lassen immer noch das Geschirr in bezaubernden Farben erstrahlen. Das Essensbesteck der einfachen Bewohner, wie zum Beispiel der Bauer war aus Holz geschnitzt worden. Sie hatten kaum Dekoration auf ihren Bestecken, welches es sehr einfach und unspektakulär aussehen ließ.

Passend zur Mittelalterabteilung fanden wir dort Porträts von berühmten Rittern.

Am Ende unseres Museumsbesuches, entdeckten wir eine Abteilung wo das moderne Essensbesteck vorgestellt wurde, um ein Kontrast zwischen dem mittelalterlichen und dem heutigen zu bilden. Auch fanden wir die damalige Ausrüstung für die Jagd.

Genauso wie alles andere im Museum, faszinierte uns diese Uhr. Sie zeigt die Uhr und den Wochentag an. Dieses Instrument zeigt bei jedem Wochentag ein individuelles Gedicht, welches den Tag bestimmen sollte. Wir entdeckten eine Schatzkammer im Museum, welches wie eine Verlängerung des Kölner Doms dient. Dort findet man Kästchen und andere Gefäße wo sich zum Beispiel Knochen oder Zähne von Heilligen befinden.

Etwas was bis zu unserem Jahrhundert teuer geblieben ist konnte man dort auch finden.

Im Museum konnten wir auch die Verschiedensten Arten von Scheren vorfinden. Zum Beispiel erfuhr ich erst durch den Museumsbesuch, dass es so was wie Kerzenscheren existiert. Sie sehen aus wie normale Scheren, nur das sie an einer Seite ein kleines Kästchen haben, wohin die abgeschnittene Leuchte hinfiel, um kein Brand auszulösen. In derselben Etage fanden wir einen „Scheren-Pfau“ vor, welcher wie gesagt aus lauter Scheren verschiedener Größen, zusammengesetzt wurde. Durch die verschiedenen Größen der Schneidegeräte konnte man sogar Pfauenfeder nachvollziehen. Der Pfau hatte eine bezaubernde Wirkung auf alle die es je gesehen haben.

Nach dem spannenden Museumsbesuch beschlossen wir, passend zur damaligen Epoche, das Schloss Burg zu durchforschen.

Man hatte vor, den Oberleitungsbus als Transportmittel zu nehmen. Binnen einiger Minuten sind wir am gewünschten Ort angekommen. Das Schloss „Neuenberge“ wurde von Graf Adolf II. von Berg als Familienstammsitz im Jahre 1130 erbaut. Das Schloss befindet sich an einem Berg, welche Position früher sehr vorteilhaft für die Bewohner des Monumentes war, da die feindlichen Ritter einen schweren Weg eingehen sollten, um am Ziel anzukommen. Während des Dreißigjährigen Krieges wird das Schloss Burg von den gegnerischen Truppen eingenommen und in Trümmern hinterlassen. 1806 und 1807 fällt die Schloss Burg in Gewalt von Napoleon Bonaparte, dem damaligen Kaiser von Frankreich. Er versuchte das Schloss zu verkaufen, aber er fand keine Interessenten. Deshalb gelang es ihm nicht daraus hohe Aktien zu gewinnen. Ab 1890 richtet man das Schloss wieder auf, um es als Denkmal der deutschen Geschichte anzuerkennen. Nach dem zweiten Weltkrieg kassierte das Schloss wieder Schäden und diesmal begannen die Sanierungsmaßnamen seit 2014 und man arbeitet bis heute noch dran.

Endlich am zutreffenden Ort angekommen, war vom Schloss weit und breit nichts zu erkennen. Man konnte nur über einen großen Wald staunen und einer Seilbahn, welche einen zum Schloss hochfahren könnte. Da wir das Gefühl der alten Krieger nachvollziehen wollten, entschlossen wir uns den Steilen Berg zu Fuß zu meistern. Schon von seinem Anblick konnte man verstehen, dass es sehr schwer wird es zu erwandern. Trotz der außerordentlichen Aufgabe begaben wir uns auf den Weg. Ab der Mitte der Strecke begannen meine Beine an zu schmerzen, und sie schrien schon um eine Pause. Aus Erfahrung weiß ich, dass man keine Auszeit anlegen kann, da der Schmerz dadurch schlimmer wird. Endlich am Schloss angekommen, zitterten meine Wanden und Oberschenkel wie Herbstblätter. Meiner Meinung nach, fand ich, dass sich dieser Weg gelohnt hat, da man mit einem herrlichen Ausblick auf die deutsche Schönheit der Wälder belohnt wurde und das man einen deutlichen Anblick zur den damaligen Rittern bekommen konnte, welche diesen Weg auch überwinden mussten. Nur das wir einfache Kleidung trugen, und sie Eisenausrüstung, welche viel mehr wiegt als normale Kleidung. Auch ist sie äußerst unangenehm vor allem beim Bezwingen eines sehr aufragenden Berges. Zuerst setzten wir uns an eine sehr lange Bank hin und aßen Knäckebrot und vieles andere. Natürlich genossen wir auch beim Essen die warmen Sonnenstrahlen, welche auf uns herabfielen und uns das vergessene sommerliche Gefühl widergaben. Nach unserem Kleinen Mittagessen hatten wir vor, dass Schloss endlich zu besuchen.

Im Nebengebäude kauften wir uns Tickets und wenig später betraten wir den Innenhof. Da das Gebäude eigentlich zuerst eine Burg war, kann man daraus nachvollziehen, dass es einen kleinen Hof geben würde. Dort konnte man Foltergeräte ansehen. Wir beschlossen das Gebäude endlich zu betreten.

Zuerst entdeckten wir einen kleinen Raum, welcher den Eingangsbereich darstellen sollte. Es war ein einfacher Teil des Gebäudes ohne etwas Besonderes. Die Mitbesucher und ich bogen nach links ab und betraten eine mit Kunstwerken verzierte Kapelle. An den Wänden konnte man blassrosa Rosen erkennen, welche Wellen in einem Meer aus Blüten wiedergeben. Über den Pflanzen sind Engel dargestellt worden, die ein Kleinkind küssen und umarmen. Genauso sieht man noch über den göttlichen Geschöpfen andere Personen mit Flügeln und einem meistvoll bestückten Blumenkranz auf dem Kopf. In der Mitte der Kapelle befindet sich eine goldene Engelsstatue. Sie hält in der rechten Hand ein Schwert und in der anderen Hand ein Kreuz. Vor dem Kampfengel steht ein Altartisch mit einer weißen Tischdecke und Kerzenhaltern. Auch fanden wir dort Holzbänke, welche für den Gottesdienst benötigt wurden.

Weiter stiegen wir zum zweiten Stock, dort befand sich eine Abteilung, welche auf das Thema Jagd und Menschen im Mittelalter eingeht. Da wurde die Adelsschicht mit den normalen Bewohnern verglichen. Die Reichen trugen Kleider mit aufwendigen Mustern und strahlenden Farben. Die Bauern hatten grobe Sachen, welche alt und dreckig waren. Meist wurde sie auch schon mehrmals zusammengeflickt worden. In der Jagdabteilung erblickte man ausgestopfte Waldtiere genauso wie die passenden dazu Zugehörigkeiten, womit man das Lebewesen erledigen könnte.

Im Nebengebäude sahen wir die Gemächer der Bewohner der Burg. Sie beinhalteten ein großes aus Holz gemachtes Bett und eine Kinderwiege. Andere Möbelstücke standen dort auch wie zum Beispiel ein Tisch, ein Webstuhl und eine mit Ornamenten bestückte Truhe, in welche man gut Wertsachen hineintuen konnte. Auch entdeckten wir im Schloss „Burg“, genauso wie im Klingenmuseum, Essensbesteck und andere Schwerter.

Durch die Besuche entwickelten wir einen besseren Eindruck in die alte Zeit, wo man aus heutiger Sicht kaum leben konnte. Wir erlernten vieles über die alte Europäische Kultur und verglichen es mit dem 21 Jahrhundert. Unser Endschluss ist, dass die neue Generation viel besser lebt, da wir viel mehr Rechte und Fairness haben als sie.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim AFZ Ethnos e.V. welcher uns die Reisen ermöglicht hat, indem er unsere Kosten übernommen hat.


Martina Schröder


Quellen:
www.klingenmuseum.de
www.schlossburg.de
www.schwebebahn.de